Als Vertreter des Jahrgangs 1983 habe ich meine gesamte Kindheit im Sperrbezirk der innerdeutschen Grenze, auf der Seite der ehemaligen DDR verbracht. Schemenhaft kann ich meinen eigenen Kindern heute davon berichten, wie mächtig, bedrückend und einschränkend diese Grenze war. Gleichzeitig wurde ich als Kind vor mehr als 30 Jahren Zeuge einer transformativen Kraft, die sich aus dem Mut und dem Verantwortungs-bewusstsein vieler einzelner Menschen gespeist hat und sich in kollektiver Befreiung verwirklicht hat.
Diese Kraft bezeuge ich bis heute. Ich lerne immer noch über sie und lehre mittlerweile mein Verständnis von ihr. Natürlich bildet sie den Ausgangspunkt (m)einer eigenen Emanzipationsgeschichte. Als angestellter Lehrcoach und Trainer arbeite ich zum Thema Führung, Team- und Gruppendynamiken, Kommunikation und Organisationsentwicklung in einer großen gesetzlichen Krankenkasse in Sachsen und Thüringen. Mein Antrieb über all die Jahre war und ist es noch immer, Menschen in ihre ureigene Verantwortung zu begleiten.
Mein Beziehungsangebot im Grenzland jeder persönlichen Entwicklungsgeschichte kommt wohl am ehesten dem eines Fährmannes, eines ortskundigen Begleiters gleich. Für eine Weile stelle ich also mein Boot, mein Wissen und meine Erfahrungen bereit, um jenen mystischen Fluss zu überqueren, der schon immer Bewahrung und Erneuerung voneinander trennt. Mir geht es hier um Emanzipation und Souveränität – darum aus der Trance der Täter/Opfer-Dynamik zu erwachen und eigenes Handeln als wahrlich sinnvolle Option in Betracht zu ziehen.
Mein Angebot in dieser Ausbildung ist es, einen Rhythmus zu erzeugen und einen Raum zu halten, in dem Menschen immer wieder zu Rate sitzen und ihre Absichten klären über die Einbeziehung des Ausgeschlossenen und die Unterscheidung des Vermengten.
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